Lila Aquarellspritzer mit verschiedenen Schattierungen und verstreuten Tintentröpfchen auf weißem Hintergrund.

Warum ist Schlaf so wichtig für uns?

Schlaf spielt in unserem Leben eine große Rolle. Nicht nur, weil wir ein Drittel unserer Lebenszeit schlafend verbringen.

 

Die Nachtruhe ist unentbehrlich für Körperfunktionen wie die Immunabwehr, Heilungsprozesse oder die Gedächtnisleistung.

Wann spricht man von Schlafstörungen?

Von Schlafstörungen im medizinischen Sinne spricht man, wenn die Probleme mindestens drei Monate anhalten.

 

Kurzzeitige Schlafstörungen werden nicht als Erkrankung betrachtet. Es gibt über 80 verschiedene Schlafstörungen, die in sechs Kategorien aufgeteilt werden können.

Die 6 Kategorien von Schlafstörungen

Ausprägungen von Schlafstörungen

Nicht selten treten Schlafstörungen in zwei oder gar drei verschiedenen Ausprägungen auf, was Betroffene besonders belastet.

Einschlafstörungen

Schläft man verzögert, in einem Zeitrahmen von einer halben Stunde bis zu mehreren Stunden, ein, spricht man von einer Einschlafstörung. Akut tritt diese überwiegend bei zwischenmenschlichen beziehungsweise psychosozialen Problemen auf.

Durchschlafstörungen

Häufiges Aufwachen nach dem ersten Einschlafen zeichnet eine Durchschlafstörung aus. Der Schlaf ist nur oberflächlich und wenig erholsam.

Früherwachen

Beim vorzeitigen Aufwachen, oft gegen 3 oder 4 Uhr morgens, spricht man von Früherwachen. Ein erneutes Einschlafen ist nicht mehr oder erst nach mehreren Stunden möglich.

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Welche Ursachen können Schlafstörungen haben?

Schlafstörungen können physische oder psychische Ursachen haben. Häufig verhindern andauernde seelische und körperliche Anspannungen ein Abschalten und die für den Schlaf notwendige Entspannung.

 

Mögliche Auslöser:

  • Seelische Erkrankungen, z. B. Depression, Angststörungen

  • Körperliche Erkrankungen, z. B. des Herz-Kreislauf-Systems, Schmerzen,

  • hormonelle Störungen

  • Medikamente

  • Genussmittel wie Kaffee, Alkohol, Zigaretten

  • Ungünstige Schlafumgebung (zu laut, zu hell, zu warm)

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Folgen von Schlafstörung

Menschen mit Schlafstörungen fühlen sich tagsüber oft nicht leistungsfähig. Sie sind müde, abgeschlagen, schneller reizbar und ihre Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit sind vermindert.

 

Leider wirken sich Schlafstörungen nicht nur negativ in Form von Müdigkeit aus – auch hoher Blutdruck, Depression, Übergewicht und Stoffwechselstörungen können die Folge sein.

 

Zudem ist bekannt, dass chronische Schlafstörungen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ansteigen lässt, weil das Herz und die Blutgefäße nicht ausreichend entspannen. Dies erhöht die Gefahr für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

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Schlafstörungen in Kombination mit einer ADHS

Bei einer ADHS sind Schlafstörungen im Erwachsenenalter sehr häufig. Es muss jedoch immer geklärt werden, ob die Beeinträchtigungen durch die ADHS bedingt sind oder ob eine zusätzliche Erkrankung, wie etwa eine Depression, die Ursache ist.

 

Typische Schlafstörungen bei Patienten mit einer ADHS:

  • sehr spätes Einschlafen

  • lange Einschlafzeit

  • Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus zugunsten der Nacht

 

Es ist davon auszugehen, dass eine schlechte Schlafqualität die ADHS-Symptome verstärkt. Deswegen ist guter Schlaf bei einer ADHS besonders wichtig.

Was kann man bei Schlafstörungen machen?

Wichtig ist immer eine sorgfältige Abklärung beim Arzt* und möglicherweise in einem Schlaflabor. Entscheidend ist auch die Untersuchung auf weitere Erkrankungen. Denn die Behandlung einer zugrundeliegenden Erkrankung kann schon zur Besserung der Schlafstörung führen.

 

Das kann man zusätzlich tun:

1

viel Tageslicht und Bewegung

2

zur gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen

3

Schlafraum ruhig gestalten und gut temperieren

4

kein Koffein und keine schweren Mahlzeiten vor dem Zubettgehen

5

Alkohol und Zigaretten vor dem Schlafen meiden

6

im Bett auf Handy und Fernsehen verzichten

 

Bei nächtlichen Schlafstörungen sollte man auf keinen Fall tagsüber schlafen, um am Abend und in der Nacht ausreichend müde zu sein. Je ritualisierter die Abläufe vor dem Schlafengehen sind, desto kürzer ist die Einschlafzeit. Viele Medikamente verschlechtern den Schlaf. Daher sollte man die Medikation ausführlich mit dem Arzt besprechen – manchmal gibt es verträglichere Alternativen.

Patienteninformation

Schlafstörungen & ADHS

Die Patienteninformation erklärt verständlich die Zusammenhänge, zeigt Ursachen und Folgen gestörten Schlafs und bietet praktische Tipps für den Alltag. Mit Infos zu Schlafphasen, Therapiemöglichkeiten und einem Schlaftagebuch, um die Schlafqualität zu monitoren.

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