Schlaf spielt in unserem Leben eine große Rolle. Nicht nur, weil wir ein Drittel unserer Lebenszeit schlafend verbringen.
Die Nachtruhe ist unentbehrlich für Körperfunktionen wie die Immunabwehr, Heilungsprozesse oder die Gedächtnisleistung.
Von Schlafstörungen im medizinischen Sinne spricht man, wenn die Probleme mindestens drei Monate anhalten.
Kurzzeitige Schlafstörungen werden nicht als Erkrankung betrachtet. Es gibt über 80 verschiedene Schlafstörungen, die in sechs Kategorien aufgeteilt werden können.
Nicht selten treten Schlafstörungen in zwei oder gar drei verschiedenen Ausprägungen auf, was Betroffene besonders belastet.
Einschlafstörungen
Schläft man verzögert, in einem Zeitrahmen von einer halben Stunde bis zu mehreren Stunden, ein, spricht man von einer Einschlafstörung. Akut tritt diese überwiegend bei zwischenmenschlichen beziehungsweise psychosozialen Problemen auf.
Durchschlafstörungen
Häufiges Aufwachen nach dem ersten Einschlafen zeichnet eine Durchschlafstörung aus. Der Schlaf ist nur oberflächlich und wenig erholsam.
Früherwachen
Beim vorzeitigen Aufwachen, oft gegen 3 oder 4 Uhr morgens, spricht man von Früherwachen. Ein erneutes Einschlafen ist nicht mehr oder erst nach mehreren Stunden möglich.
Seelische Erkrankungen, z. B. Depression, Angststörungen
Körperliche Erkrankungen, z. B. des Herz-Kreislauf-Systems, Schmerzen,
hormonelle Störungen
Medikamente
Genussmittel wie Kaffee, Alkohol, Zigaretten
Ungünstige Schlafumgebung (zu laut, zu hell, zu warm)
sehr spätes Einschlafen
lange Einschlafzeit
Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus zugunsten der Nacht
Wichtig ist immer eine sorgfältige Abklärung beim Arzt* und möglicherweise in einem Schlaflabor. Entscheidend ist auch die Untersuchung auf weitere Erkrankungen. Denn die Behandlung einer zugrundeliegenden Erkrankung kann schon zur Besserung der Schlafstörung führen.
Das kann man zusätzlich tun:
1
viel Tageslicht und Bewegung
2
zur gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen
3
Schlafraum ruhig gestalten und gut temperieren
4
kein Koffein und keine schweren Mahlzeiten vor dem Zubettgehen
5
Alkohol und Zigaretten vor dem Schlafen meiden
6
im Bett auf Handy und Fernsehen verzichten
Bei nächtlichen Schlafstörungen sollte man auf keinen Fall tagsüber schlafen, um am Abend und in der Nacht ausreichend müde zu sein. Je ritualisierter die Abläufe vor dem Schlafengehen sind, desto kürzer ist die Einschlafzeit. Viele Medikamente verschlechtern den Schlaf. Daher sollte man die Medikation ausführlich mit dem Arzt besprechen – manchmal gibt es verträglichere Alternativen.