Was können Erwachsene bei Hyperaktivität aufgrund einer ADHS (zum Beispiel in Form von innerer Unruhe und Getriebenheit) konkret tun?
Diese ADHS-Tipps für den Alltag unterstützen Sie dabei, zur Ruhe zu kommen:
Prinzip: Achtsamkeitsübungen haben das Ziel, sich ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren – ohne dabei zu bewerten. Sie können bei Hyperaktivität, aber auch anderen ADHS-Symptomen helfen.
Durchführung: Nehmen Sie beispielsweise einen einzelnen Gedanken, Geruch oder einen Klang bewusst wahr und versuchen Sie, diesen genau zu beschreiben – ohne ihn zu bewerten. Anschließend wenden Sie sich einem anderen Aspekt (z. B. Ihrem Atem) zu.
Gut zu wissen: Achtsamkeitsübungen lassen sich auch bei ganz alltäglichen Aufgaben einbauen. Zum Beispiel:
Bewusst eine Tasse Kaffee trinken, spüren, schmecken, riechen
Zähne putzen – ohne andere Gedanken im Kopf
Geschirrspülen – und wirklich nur Geschirrspülen
Hier finden Sie geführte Achtsamkeitsübungen zum Hören.
Prinzip: Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson sorgt für bewusste Entspannung des Geistes durch An- und Entspannung der Muskulatur.
Durchführung: Spannen Sie einzelne Muskelgruppen gezielt einige Sekunden lang an, um dann die Anspannung mit der Atmung loszulassen.
Gut zu wissen: Progressive Muskelentspannung lässt sich sowohl im Liegen als auch im Stehen oder beim Laufen durchführen – eine Methode, die sich gut in den Alltag integrieren lässt.
Die Technik der Progressiven Muskelentspannung lässt sich zum Beispiel mithilfe von Apps, Online-Videos, Audio-Dateien zum Mithören oder auch in einem Kurs (z. B. an der Volkshochschule) erlernen.
Prinzip: Gedankenreisen an einen Ort mit angenehmer Atmosphäre können zu mehr Ausgeglichenheit verhelfen.
Durchführung: Träumen Sie sich in Ihren Gedanken an einen Wohlfühlort. Egal ob am Strand unter Palmen, auf eine Almwiese oder in einen Wald – wichtig ist, dass Sie sich möglichst viele Details vor Augen führen (z. B. Temperatur, Geräusche, Wind etc.).
Gut zu wissen: Sie können ihren Wohlfühl-Ort immer wieder „auf Kommando“ abrufen, indem Sie sich ein entsprechendes Signal antrainieren: Augen schließen und tief durchatmen, über den Arm streichen o.ä. Je häufiger Sie das tun, desto leichter wird Ihnen diese Imaginationsübung fallen.