gemeinsam adhs begegnen

Welche Begleitsymptome einer ADHS bei Kindern gibt es?

  • Reizbarkeit
  • Vergesslichkeit
  • Desorganisation
  • geringe Frustrationstoleranz
  • emotionale Labilität
  • Wutausbrüche und aggressives, trotziges Verhalten
  • Probleme mit der visuellen und/oder auditiven Wahrnehmung
  • Lernschwierigkeiten
  • beeinträchtigte soziale Beziehungen zu Eltern, Lehrern*, Freunden

 

Diese Begleitsymptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und in unterschiedlichen Kombinationen oder auch vereinzelt auftreten.

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ADHS bei Schulkindern – Konzentrationsschwäche ist häufig

Bei Kindern mit einer ADHS treten oft Konzentrationsschwäche und Lernschwierigkeiten auf. Obwohl sie ihren Altersgenossen intellektuell ebenbürtig sind, bleiben die schulischen Leistungen meist hinter den individuellen Fähigkeiten zurück, da es ihnen an Konzentration und Geduld fehlt.

 

Das erklärt, warum Kinder mit einer ADHS in Fächern wie Rechnen und Rechtschreiben Schwächen zeigen, während ihre Leistungen in kreativen Bereichen wie Musik oder Kunst beeindruckend sind.

Welche Störungen und Komorbiditäten können neben einer ADHS vorkommen?

Die Unterschiede im individuellen Erscheinungsbild einer ADHS sind zum Teil darin begründet, dass bei einem Teil der Kinder und Jugendlichen neben einer ADHS eine oder mehrere weitere Begleiterkrankungen oder Störungen vorliegen.

 

Diese Teilleistungsstörungen liegen häufig ohne Beeinträchtigung der Intelligenz vor:

  • Lese-, Rechen- und/oder Rechtschreibschwächen (LRS)
  • Störungen der Bewegungskoordination

 

In anderen Fällen zeigen sich Schlafstörungen, Tics, Angststörungen, Autismus sowie später auch Depressionen oder Suchtverhalten.

 

Die Diagnose aller bestehenden Erkrankungen und Störungen kann Geduld erfordern. Für einen langfristigen Behandlungserfolg ist dies jedoch unbedingt erforderlich!

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Schlafstörungen bei ADHS – ein unterschätztes Problem

Bis zu 55 % der Kinder und Jugendlichen mit ADHS haben Schlafprobleme.1 Das kann zu Tagesmüdigkeit und schlechter Stimmung führen und den Alltag der Kinder beeinträchtigen – oft belasten die Schlafstörungen aber auch die Psyche der Betreuungspersonen.2,3

 

Obwohl Schlafprobleme so oft vorkommen, werden sie häufig übersehen und bleiben unbehandelt.4

 

Neben bestimmten pflanzlichen Präparaten und Medikamenten, wie das natürliche Schlafhormon Melatonin, kann eine gesunde Schlafhygiene helfen.

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Behandlung von Begleiterscheinungen einer ADHS

Bleiben Begleiterscheinungen einer ADHS unbehandelt, können sie die Prognose negativ beeinflussen. Umso wichtiger ist es, dass sich die Behandlung nach den Bedürfnissen des einzelnen Kindes richtet und die Therapiebausteine individuell zusammengestellt werden.

 

Je nachdem, welche Komorbiditäten und Begleitsymptome vorliegen, können zum Beispiel diese Therapiemaßnahmen erforderlich sein: 

  • Bei oppositionell-aggressivem Verhalten: Verhaltenstherapie, soziales Kompetenztraining
  • Bei Lese-Rechtschreib- (LRS) bzw. Rechenschwäche: Entsprechende Therapiemaßnahmen und Nachteilsausgleich in der Schule
  • Bei Schlafstörungen: Tipps für eine gute Schlafhygiene, rezeptfreie und rezeptpflichtige Medikamente
  • Bei Störungen der Körperwahrnehmung und -koordination: Ergotherapie
  • Bei Angststörungen und Depressionen: Psychotherapie, ggf. medikamentöse Behandlung
  • Bei innerfamiliären Problemen: Elterntraining, Familienberatung, Psychotherapie