ADHS-Symptome in der Pubertät

Allgemein macht eine ADHS in der Pubertät verstärkt trotzig, aggressiver und kann dazu führen, dass man noch weniger Lust auf Aufgaben und Leistung hat. Mit einer ADHS neigt man in der Pubertät zudem verstärkt zu riskantem und leichtsinnigem Verhalten.

WAS PASSIERT IM KOPF?

Großbaustelle Gehirn

In der Pubertät verändern sich die meisten Hirnregionen, um sich auf das Erwachsensein vorzubereiten – manche schneller, andere im Schneckentempo.

 

Der präfrontale Cortex zum Beispiel lässt sich viel Zeit.  Er ist im Gehirn dafür zuständig, Entscheidungen zu analysieren und abzuwägen. In der Pubertät läuft er auf Standby.

 

Als Jugendlicher trifft man deshalb viele Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ – das heißt impulsiver und mehr nach Gefühl. Die für Emotionen zuständige Hirnregion entwickelt sich nämlich recht zügig und übernimmt die Vertretung für den Cortex.

No risk, no fun?!

Das Gehirn verliert in der Pubertät etwa 30 Prozent seiner Aufnahmestationen für Glücksbotenstoffe. Was vor ein paar Jahren noch den Kick gegeben hat, lässt einen heute eiskalt.

 

Um Glück, Spaß und Aufregung zu spüren, braucht das Gehirn jetzt alles eine Nummer extremer. In Kombination mit impulsiven Gefühlsentscheidungen kann einen das manchmal in riskante Situationen bringen.

Leistung hoch 10

Mitunter könnte man den Eindruck haben, dass das Gehirn in der Pubertät alles andere als funktionstüchtig ist. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall.

 

Zwar bringt der Umbau ein paar Herausforderungen mit sich, die Leistungsfähigkeit des Gehirns ist dabei aber beachtlich: Sie steigt in der Pubertät um ein Vielfaches, weshalb Jugendliche zum Beispiel deutlich leichter Sprachen lernen als Erwachsene.

Verändert die Pubertät meine ADHS?

Ich fühle mich... anders

Bei vielen Jugendlichen hat die Pubertät tatsächlich Auswirkungen auf die ADHS. So kann es zum Beispiel sein, dass die Hyperaktivität zurückgeht und man stattdessen eine innere Unruhe und Nervosität entwickelt.

 

Die Folge davon sind meistens Stimmungsschwankungen, die durch das Hormonchaos noch verstärkt werden. Heute glücklich, morgen depri – das ist in dieser Lebensphase das ganz normal.

Pubertät bei ADHS: besser spät als nie!

Bei Jugendlichen mit einer ADHS kann die Pubertät in der Regel etwas länger dauern oder später einsetzen. Während andere schon in die Höhe sprießen, Brust bekommen und einen Schnurrbartansatz haben, warten ADHSler noch auf die ersten Anzeichen. Auch wenn es nerven kann, den anderen „hinterher“ zu sein, keine Sorge:

Ob Wachstum, Körperbehaarung, Brüste oder Stimmbruch – all das kommt in jedem Fall.

Pubertät – bei ADHS normal ausgeprägt!

Auch wenn mit einer ADHS die Pubertät später kommen kann oder länger dauert, braucht man sich um die körperliche Reife keine Sorgen machen: Die Pubertät mag bei einer ADHS zwar später einsetzen, ist aber genauso ausgeprägt wie bei Jugendlichen ohne eine ADHS.

ADHS und Pubertät bei Jungen vs. Mädchen

Welche Probleme sind typisch?

bg

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