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Reizüberflutung kann eine ADHS und eine Hyperaktivität bei Kindern negativ beeinflussen. Klare Regeln und Umgangsformen, Eigenverantwortung und gezielte Aktivität wirken sich positiv aus.
So können Sie Ihr Kind dabei unterstützen zur Ruhe zu kommen und das eigene Erregungsniveau den jeweiligen Aufgaben anzupassen:
Hyperaktive Kinder tun sich mit plötzlichen Veränderungen oder unerwarteten Ereignissen schwer. Sie brauchen mehr Zeit, um sich auf neue Dinge einzustellen und reagieren auf Unerwartetes schnell mit Unmut, Aggression oder Abwehr.
Feste Strukturen sind gerade für hyperaktive Kinder besonders wichtig. Sie vermitteln Verlässlichkeit und Sicherheit.
Der Tagesablauf sollte deshalb klar gegliedert werden und die einzelnen Phasen, wie etwa Aufstehen, Frühstück oder zur Schule gehen, sollten deutlich voneinander abgegrenzt sein. Kleine Rituale können Ihrem Kind dabei helfen, diese festen Abläufe einzuüben.
Eine deutliche Ausdrucksweise gehört zu den Grundregeln einer guten Kommunikation. Hyperaktive Kinder sind ganz besonders darauf angewiesen, dass man sich klar und deutlich ausdrückt.
Sprechen Sie in kurzen Sätzen: Beschränken Sie sich auf die wesentlichen Informationen und achten Sie darauf, dass Sie Ihr Anliegen unmissverständlich formulieren.
Dabei sind auch Blick- und Körperkontakt wichtig: Wer seinem Kind beim Sprechen in die Augen blickt und zusätzlich auch noch seine Hände umfasst, erhöht noch einmal die Aufmerksamkeit.
Zu viele Spielsachen, ein hoher Lärmpegel oder übermäßiger Medienkonsum: Das alles stellt für hyperaktive Kinder eine unkontrollierbare Flut von Reizen dar.
Vereinbaren Sie Regeln für die Nutzung von Fernseher, Computer und Co. und achten Sie darauf, dass auch das Kinderzimmer nicht überfrachtet, sondern ein ruhespendender Rückzugsort ist.
Bei Misserfolgen oder Fehlverhalten sollten Sie keine Lösungen vorgeben.
Ermuntern Sie das Kind vielmehr, das Problem selbst in die Hand zu nehmen.
Wenn Ihr Kind zum Beispiel etwas verschüttet hat, fragen Sie es, was nötig ist, um den Schlamassel zu beseitigen. Und bitten Sie es auch, dies zu tun.
Spezielle Konzentrations- und Entspannungsübungen können hyperaktiven Kindern dabei helfen, einen Gang runterzuschalten und die Unruhe zu bändigen. Doch auch ausreichend Zuspruch und Zuwendung sind wichtig. Denn hyperaktive Kinder erleben viele Frustrationen.
Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es geliebt und unterstützt wird.
Wenn der innere Motor gerade wieder einmal auf Hochtouren läuft, können vorher abgesprochene „Ruhig-mach-Tricks“ Ihrem Kind helfen, zur Ruhe zu kommen. Testen Sie am besten gemeinsam, welche Tricks gut funktionieren und üben Sie diese spielerisch – wie kleine Rituale – mit Ihrem Kind ein.
Ruhig-mach-Tricks:
Hyperaktive Kinder haben einen enormen Bewegungsdrang. Umso wichtiger ist es für sie, dass sie sich regelmäßig auspowern können. Pures Austoben ist meist kontraproduktiv, da hyperaktive Kinder sich so stark hochschaukeln können, dass sie sich gar nicht mehr beruhigen können.
Geeignet ist Sport, der gelenkte Bewegungen erfordert und das Körpergefühl trainiert, wie z.B. Tanzen, Schwimmen, Reiten oder bestimmte Kampfsportarten wie Karate.
1 Quelle: Britta Winter, Bettina Arasin. Ergotherapie bei Kindern mit ADHS. 3. Auflage. 2013. Georg Thieme Verlag KG.